Zickenkrieg auf Klassenfahrt

So kann es bei Zickenkrieg schon einmal aussehen.
Foto: Redaktion REALNEWS 2018
Auf der Klassenfahrt der Sechsten 2017 war nicht alles heiterer Sonnenschein. Nicht nur die Mädchen, sondern auch die Jungs hatten einige private Probleme, wie zum Beispiel, dass sehr, sehr intime Geheimnisse gelüftet wurden. 
Fall 1: Eine Gruppe aus Schülerinnen teilt sich ein Zimmer. Eine der Schülerinnen wollte nicht aufräumen. Dies führte zu einer Auseinandersetzung. Die Schülerin wurde ignoriert und es wurde hinter ihrem Rücken gelästert. Und ihre beste Freundin hat auch noch mitgemacht. Zum Glück konnte sie sich auf gute Freunde aus anderen Klassen, die sie verteidigt und getröstet haben, verlassen.
Fall 2: In einer anderen Klassen gab es ebenfalls große Auseinandersetzungen: Hier war eine Schülerin in einen Jungen verliebt. Dieser hatte jedoch bereits eine Freundin. Der Junge erfuhr, dass die Mitschülerin ihn mochte und es gab leider viele Gerüchte und es wurde sehr viel gelästert. 


Was ist Zickenkrieg eigentlich?
Schnell ist von "Zickenkrieg" die Rede, wenn Mädchen sich in Haare kriegen. Doch was ist das eigentlich? In der Regel meint man damit eine spezifisch weibliche Art der Durchsetzung in Gruppen. Haben Frauen oder Mädchen Angst, dass sich ihre Position in einer Gruppe verschlechtert, dann schmieden sie mitunter Bündnisse, um andere auszuschließen. Auch unter Jungs und Männern gibt es Strategien der Selbstbehauptung.
 Männer treten zum Beispiel eher in den direkten Zweikampf mit Worten oder im schlimmsten Fall auch mit Fäusten. Man sollte allerdings aufpassen, dass man hier nicht zu sehr verallgemeinert, denn jeder reagiert auf seine ganz eigene Art auf Probleme oder Streitereien. 

Meinungen zum Thema
➤ Schulsozialarbeiterin Verena Fluck:

Frau Fluck: Leider fällt mir immer häufiger auf, dass der Zickenkrieg, wie ihr ihn beschreibt, auch unter erwachsenen Frauen durchaus noch präsent ist. Das finde ich sehr schade, denn ich denke, dass man gerade aus negativen Erfahrungen lernen sollte.
Redaktion: Was ist denn das Schlimme am Zickenkrieg?
Fluck: Jedes Mädchen, das mal einen mitgemacht hat, weiß, wie es sich anfühlt, wenn hinter dem Rücken gelästert und geredet wird. Die Mädchen stacheln sich gegenseitig auf und schnell ist eine einfache und friedliche Lösung eines Konflikts nahezu unerreichbar. Jede holt sich moralische Unterstützung bei anderen Mädchen und zieht somit immer mehr Unbeteiligte in den Konflikt hinein. Die Verwendung des Begriffes "Krieg" ist da nicht ganz unberechtigt. 
Dabei könnte es so einfach sein: Man redet miteinander - respektvoll - über den Konflikt und wie es dazu kommen konnte.
Redaktion: Hatten Sie schon einmal Zickenkrieg?
Fluck: Ja, ich selbst hatte während meiner Schulzeit natürlich den einen oder anderen Zickenkrieg. Ich bin auf ein reines Mädchen-Gymnasium gegangen, da blieb das nicht aus. Ich löse meine Konflikte aber heute, indem ich offene ehrliche Gespräche führe und keine Missverständnisse aufkommen lasse - zumindest versuche ich das. 


 Zoe (6. Klasse):

Zoe: Der Zickenkrieg in unserer Klasse war nicht gut, weil es vielen Mädchen den Schlaf geraubt hat und es war nervig, dass alle fünf Minuten ein Lehrer oder eine Lehrerin in irgendeinem Zimmer war, um etwas zu klären.
Redaktion: Du warst beim Zickenkrieg auf Klassenfahrt nur Beobachterin. Warst du auch schon einmal in einen Streit auf einer Klassenfahrt verwickelt?
Zoe: Ja, auf einer anderen Klassenfahrt. Die Jungs haben immer bei den Mädchen geklopft, sind weggerannt und haben uns beschuldigt, dass wir es waren.
Redaktion: Hast du schon mal erlebt, wie sich die Jungs wegen eines Mädchens prügeln?
Zoe: Ja, schon oft.


➤ Melissa (6. Klasse):

Redaktion: Melissa, fällt dir eine allgemeine Lösung für Zickenkrieg ein?
Melissa: Es hört nur auf, wenn beide miteinander reden wollen. Mir fällt keine andere gute Lösung ein. 


Fazit der Autorinnen
Fast jedes Mädchen, das wir befragt haben, hat schon einmal einen Zickenkrieg erlebt. Unsere Meinung ist, dass Zickenkrieg nicht gut ist und dass man miteinander reden sollte - nicht übereinander. 


Dieser Artikel wurde verfasst von: Lila Nguyen, Vanessa Frenzel und Julia Korolev.

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