Wie die Welt lernte zu hassen

Martin Luther King engagierte
sich gegen Rassismus.
Eine Befragung hat gezeigt, dass 84 % der Leute, die befragt wurden, auf die Frage ,,Wie viele Menschenrassen gibt es?“ meinten, dass es vier Rassen mit verschiedenen Hautfarben, die jeweils einem Kontinent zugehören, gäbe. Das ist natürlich falsch! Problem ist nur: Die meisten glauben, dass wir verschieden sind oder sogar alle einen anderen Wert haben. Unsere Autorin Macey Aman hat einmal nachgespürt, wie es zu dieser Ungerechtigkeit kam? 

Wie kam es, dass sogar heute noch Leute so denken und Menschen wegen ihrer Hautfarbe abwerten? 1758 berichtete der Französische Forscher Carl von Linne, dass es vier verschiedene Rassen gibt, denen er auch verschiedene Hautfarben zuordnete, der homo africanus ist schwarz, zu phlegmatisch (träge) und schwach. Der homo europeus ist weiß, sanguinisch (temperamentvoll) und muskulös und der homo americanus ist rot, cholerisch (aufbrausend) und aufrecht. Diese Rasseneinteilung ordnet also Hautfarben Charaktermerkmale zu, die aber nicht auf alle zutreffen. Man möchte fast sagen, auf keinen! Zudem war die Hautfarbe nicht das einzige Kriterium der damaligen Zeit. Auf einer damaligen Abbildung aus 1801 der Naturgeschichte sieht man drei Abbildungen von Schädeln. Einer war vom Apollo, der idealtypische weiße Mensch, einer vom Nigre, einem schwarzen Menschen, und einer eines Orang-Utans. So soll deutlich gezeigt werden, dass der Nigre die Entwicklung zwischen dem Apollo und dem Orang-Utan ist. Dazu wird deutlich geschrieben, dass der Apollo der ideale Mensch ist. Eine lächerliche Vorstellung und eine ebenso unnötige Einteilung, die Menschen anderer Hautfarbe abwerten sollte. Und es hat geklappt: Es entstand eine neue Wissenschaft, dessen Ziel es war, diese Unterschiede zu messen und diese zu bewerten, um die Menschen in verschiedene Kategorien zu unterteilen. Dazu diente zum größten Teil die Schädelmessung. In Frankreich wurden diese Methoden zum Beispiel von Pierre-Paul Broca angewandt. In Deutschland von Blumenbach. Er fügte den vier Rassen auch noch eine fünfte hinzu. Er meinte auch, dass die schwarze Rasse verbesserungswürdig sei – welch eine unverschämte Anmaßung, aber Menschen haben es geglaubt. Die Rassentheorien wurden im 18.-19. Jahrhundert durch wissenschaftliche Beiträge untermauert und verbreiteten sich. So stand in einem französischen Schulbuch sogar, „dass es vier Rassen gibt und die weiße davon am besten ist.“ Von diesem Buch wurden von 1877-1977 8,5 Millionen Exemplare verkauft, so wurde also vielen Kindern diese Denkweise eingetrichtert. So kann man dann auch verstehen, dass die Kinder von damals falsche Vorstellungen hatten.

--- Fortsetzung folgt ---

"Niemand wird mit dem Hass auf andere Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ethnischen Herkunft oder Religion geboren. Ein Mensch lernt zu hassen, doch er kann auch lernen zu lieben. Denn Liebe ist ein viel natürlicheres Empfinden im Herzen eines Menschen als ihr Gegenteil."  
                   
Nelson Mandela